Stiegl Stadl aka Stadl (Liechtenstein Straße; 1090 Wien)
Besucht am 22.11. 00:45h
Tester: einige
Bestellt: 7 Krügerl
Andere Gäste: 20
Ein berühmt berüchtigtes Lokal unweit der Wu. Durch außergewöhnlichen Öffnungszeiten, die sogar jene des Gashaus Neumeyer übertreffen und der dadurch resultierenden Sicherheit für seine Besucher die letzte Zufluchtsstätte zu sein, wenn alles andere zu hat, bekam der Stadl sein Image als quasi 24-Stunden Biertankstelle des Neunten. Einmal Betreten wird man mit einer Welt in Berührung gebracht, die man in Obertauern, St.Anton und Co, womöglich meidet: deutsche Schlager werden einem ins Trommelfell so richtig eingebrannt, während man versucht sich zur Budel vorzukämpfen um ein Bier höchster Stufe zu ergattern. Würde man die Geräuschkulisse stammend von Musik und dem Frohlocken der Gäste herausfiltern, würde man vom Gefühl und Ton her glauben, auf den Knochenresten früherer verkommener und vergessener Gäste zu gehen. Nach einem Blick auf den Boden stellt sich heraus, dass es sich lediglich um Erdnußschalen handelt, die hier, so verlangt es auch später die Kellnerin, nichts im Aschenbecher verloren haben sondern eben dorthin gehören. Na gut, das sollte kein Problem sein. Und dennoch erwischt man sich noch hin und wieder dabei – man ist ja in eine Eliteschule (Das musste jetzt sein J) gegangen – die Schalen doch in die für Zigarettenstummel und Asche gedachten Behältnisse zu geben (Leute die den Verfasser dieses Textes persönlich kennen wissen natürlich, dass die an eben erwähnter Schule gelernten Dinge in Bezug auf oben Erwähntes und Artverwandtes natürlich meiner Phantasie enstammen). Das Nussschalen für allerlei Spaß gut sein können ist leicht nachzuvollziehen. Für jeden unsere Gruppe, der den besuch nicht erfolgreich abschloss, kamen zumindest zwei neue Gäste ins Lokal, das von der Fläche her kaum größer ist, als die ehemalige Meinl-Filiale auf der Wollzeile. Vom Alter der Gäste her waren wir eindeutig die jüngsten, andere Teilnehmer in unserer Gästestudie vertraten zum Beispiel die Kategorien „Für immer jung“, „Ich bin ich weiß nicht wie alt und zieh’ mich an wie meine 16-jährige Tochter“ sowie „Don’t hassel the Hoff“. Elisabeth T. Spira könnte hier eine ganze Staffel ihrer Alltagsgeschichten auf Zelluloid bringen. Nachtrag: Besonderheit hier stellte der Einmarsch und das verweilen des Rosenverkäufers dar: dieser nämlich gesellte sich, nachdem ihm scheinbar nicht ausreichend Personen Umsatz beschert hatten an unseren Tisch und machte sich ebenfalls über den Korb mit Erdnüssen her.
Letzten Endes ist der Stadl eine Empfehlung für die Leute, die im Schiurlaub des Morgens auf den Berg fahren, sogleich in die Hütte einkehren, um 17h abfahren und sich anschließend zum Après Ski begeben und dabei in Besitz einer 150-Euro-Wochenkarte sind. Hier musst man sich nicht zur Schihütte nach Tirol begeben, hier kommt die Schihütte nach Wien und nimmt die Bierpreise gleich mit: 3,6 (T)Euro ein Krügerl und 3 € das Seiterl (zumindest misst hier das große Bier noch 0,5l und nicht 0,4 wie im Westen). Ich für meinen Teil werde wenn möglich nicht mehr dort einkehren, doch wer noch nie dort war hat noch etwas zu erledigen.
4 Kommentare:
Naja, mittlerweile kommt das Bier auf 4,5 Euronen.
Und das Publikum besteht zumeinst aus Männern die dort ihre letzte Chance auf eine Eroberung sehen. Und genauso aggressiv verhalten sie sich auch.
Momentan werden die Krügerln leider von 0,5 auf 0,4 umgestellt! Preis bleibt allerdings bei 3,50!
schon lange nicht mehr was es einmal war. nur mehr männer. einfach zum kotzen
keine hasen...
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