Cafe U1 (Favoritenstraße/Taubstummengasse; 1040 Wien)
Tester: Martin, Steve
Bestellt: 2 Radler, 2 Chili
Andere Gäste: 4
Besucht am 22.11. 00:45h
Tester: einige
Bestellt: 7 Krügerl
Andere Gäste: 20
Ein berühmt berüchtigtes Lokal unweit der Wu. Durch außergewöhnlichen Öffnungszeiten, die sogar jene des Gashaus Neumeyer übertreffen und der dadurch resultierenden Sicherheit für seine Besucher die letzte Zufluchtsstätte zu sein, wenn alles andere zu hat, bekam der Stadl sein Image als quasi 24-Stunden Biertankstelle des Neunten. Einmal Betreten wird man mit einer Welt in Berührung gebracht, die man in Obertauern, St.Anton und Co, womöglich meidet: deutsche Schlager werden einem ins Trommelfell so richtig eingebrannt, während man versucht sich zur Budel vorzukämpfen um ein Bier höchster Stufe zu ergattern. Würde man die Geräuschkulisse stammend von Musik und dem Frohlocken der Gäste herausfiltern, würde man vom Gefühl und Ton her glauben, auf den Knochenresten früherer verkommener und vergessener Gäste zu gehen. Nach einem Blick auf den Boden stellt sich heraus, dass es sich lediglich um Erdnußschalen handelt, die hier, so verlangt es auch später die Kellnerin, nichts im Aschenbecher verloren haben sondern eben dorthin gehören. Na gut, das sollte kein Problem sein. Und dennoch erwischt man sich noch hin und wieder dabei – man ist ja in eine Eliteschule (Das musste jetzt sein J) gegangen – die Schalen doch in die für Zigarettenstummel und Asche gedachten Behältnisse zu geben (Leute die den Verfasser dieses Textes persönlich kennen wissen natürlich, dass die an eben erwähnter Schule gelernten Dinge in Bezug auf oben Erwähntes und Artverwandtes natürlich meiner Phantasie enstammen). Das Nussschalen für allerlei Spaß gut sein können ist leicht nachzuvollziehen. Für jeden unsere Gruppe, der den besuch nicht erfolgreich abschloss, kamen zumindest zwei neue Gäste ins Lokal, das von der Fläche her kaum größer ist, als die ehemalige Meinl-Filiale auf der Wollzeile. Vom Alter der Gäste her waren wir eindeutig die jüngsten, andere Teilnehmer in unserer Gästestudie vertraten zum Beispiel die Kategorien „Für immer jung“, „Ich bin ich weiß nicht wie alt und zieh’ mich an wie meine 16-jährige Tochter“ sowie „Don’t hassel the Hoff“. Elisabeth T. Spira könnte hier eine ganze Staffel ihrer Alltagsgeschichten auf Zelluloid bringen. Nachtrag: Besonderheit hier stellte der Einmarsch und das verweilen des Rosenverkäufers dar: dieser nämlich gesellte sich, nachdem ihm scheinbar nicht ausreichend Personen Umsatz beschert hatten an unseren Tisch und machte sich ebenfalls über den Korb mit Erdnüssen her.
Letzten Endes ist der Stadl eine Empfehlung für die Leute, die im Schiurlaub des Morgens auf den Berg fahren, sogleich in die Hütte einkehren, um 17h abfahren und sich anschließend zum Après Ski begeben und dabei in Besitz einer 150-Euro-Wochenkarte sind. Hier musst man sich nicht zur Schihütte nach Tirol begeben, hier kommt die Schihütte nach Wien und nimmt die Bierpreise gleich mit: 3,6 (T)Euro ein Krügerl und 3 € das Seiterl (zumindest misst hier das große Bier noch 0,5l und nicht 0,4 wie im Westen). Ich für meinen Teil werde wenn möglich nicht mehr dort einkehren, doch wer noch nie dort war hat noch etwas zu erledigen.
Besucht am 21.11.2006; 19:00h
Tester: viele
Bestellt: Gansln und Bier sowie Coffee & Cigarettes
Andere Gäste: viele
Das Ganslessen – ein alljährlicher Jour-fix. Dieses Jahr fiel die Wahl des Lokals auf ein Gasthaus im neunten Bezirk – den Wickerl. Schon beim Betreten (wohl bemerkt – das Lokal hat einen Eingangsbereich, der seines gleichen sucht: Die Tür geht nach innen auf und man steht dann im Niemandsland zwischen eben dieser und so einem Wintervorhang, der den Wärmeverlust durch ein- und austretende Klientel verhindern soll. Sofern jedoch eine Person hinein und eine weiter hinausgehen will, wird’s dort eng) wird die Kleidung von Zigarettenrauch durchdrungen, die Augen blicken nach rechts, wo sie eine riesige Abbildung Wiens erkennen können. Aus den Boxen erklingt keine Musik – diese wäre sowieso im Gerede untergegangen. Einmal Platz genommen folgt die Standardorder, die ein wenig erschwert wird durch die Tatsache, dass es sowohl Altbrünner als auch Zwickl (und das eine Bier wo dann alle lustig sind) gibt. Letzten Endes fällt die Entscheidung auf das aus den böhmischen Landen stammende Bier. Die vorbestellten Gansln waren erstaunlich schnell serviert, von Rotkraut und Knödeln flankiert und auf unsere Bitte hin kam sogar noch Preiselbeersauce hinzu. Da man nicht allzu oft in solch geselliger Runde zusammen kommt blieb es nicht bei einem Bier und schließlich ging es ans Zahlen, so wie es sich gehört pünktlich zur Sperrstunde um Mitternacht. Mit 14 Euronen war das Gansl preislich in Ordnung, das Bier hingegen kam auf 3,1 €, somit etwas über dem Durchschnitt liegend. Den Wickerl vom Beislstandpunkt her einzuordnen fällt schwer, am besten einmal vorbeischauen.
Besucht am: 18.11.2006; 20:00h
Tester: Martin, Steve
Bestellt: 2 Krügerl
Andere Gäste: 8
30 Meter hatten wir seit Faasts Gasthaus zurückgelegt, bis wir ins Künstlercafe Lulu hinab stiegen – obwohl wissend, dass wir diesmal bestimmt nicht in einem einschlägigen Lokal landen würden. Die Kreidetafel, die neben dem Eingang montiert war, versprach so manches an kleinen Snacks. Nichts schien mehr unsere bevorstehende Verköstigung aufhalten zu können. Also bestellten wir zwei Krügerl (Radler gab es nicht) und bestellten zwei Schinken-Käse-Toasts. Doch es gab nichts mehr zu Essen. Nicht im Sinne von „heute Abend nix mehr“ gemeint, sondern „gar nix mehr heute und morgen und überhaupt“. Schade eigentlich, doch wurde uns erklärt, dass sich der Betrieb einer Küche einfach nicht gerechnet hatte. Lediglich die überall aufgehängten Preisschilder für diverseste Schnausen erinnern noch an diese Zeit. Aufmerksame Betrachter der Fotos werden feststellen, dass mitten im Budelbereich ein Spülkasten hängt, doch vom dekorativen Betrachtungspunkt gibt es noch vieles mehr in dem Lokal zu entdecken. Hingewiesen sei noch auf die Kloschüssel, welche mit Kleingeld gefüllt ist. Bierpreis: 2,7 Euro und das mit Bedienung.
Besucht am: 18.11.2006; 19:00h
Tester: Martin, Steve
Bestellt: 2 Krügerl
Andere Gäste: 8
Jetzt kann es verraten werden – dieses Lokal war es, welches ob seiner Sperrstunde beim letzten Mal nicht getestet werden konnte. Naja, 2 Tage später war es dann ja doch soweit. Mit leicht knurrendem Magen betraten wir das von außen urig wirkende Gasthaus und sollten mit dieser Erwartung nicht allzu weit daneben liegen. Einzig und allein die hohe Anzahl der Hexen ließ das Erscheinungsbild ein wenig ins märchenhafte abgleiten. Kaum hatten wir Platz genommen winkte uns die Grete (Angabe ohne Gewähr) auch schon zu. Wir wollten auch schon zurückwinken, da erkannten wir die Absicht ihres wilden Gestikulierens: weder winkte sie uns, noch deutete sie diese 5 missverstandenen Sekunden lang auf die über der Budel aufgehängten Hexenpuppen – nein – sie wies uns auf das Schild mit der Aufschrift „ Selbstbedienung“ hin. Man konnte und wollte es kaum glauben. Es blieb also nichts anderes übrig als aufzustehen und sich sein Krügerl selber zu holen. Da würde wenigstens der Preis etwas niedriger ausfallen. Während die beiden je einen halben Liter kühles Blondes fassenden Gläser ausgewaschen und befüllt wurden, warf man einen Blick auf das Preisschild an der Wand, auf dem die Preise noch in Schilling angeschrieben waren: Krügerl: 34 Schilling – oh, du gute alte Zeit! „2,9 € bitte“ sagte die Kellnerin in diesem Moment und konfrontierte uns mit der Gegenwart und den mit ihr verbundenen und wohl kalkulierten Preisen. Wir zahlten, nahmen unsere beiden Krügerl, setzten uns hin und genossen, was noch zu genießen war. 2,9 € für ein Bier, das wir uns selbst geholt hatten – kein weiterer Kommentar. Interessant war die Tatsache, dass das Lokal recht gut besucht war, auch von jungen Leuten. Die Lage unseres Appetits auf etwas Festes hatte sich auch nicht geändert, also zogen wir, nachdem wir ja bereits gezahlt hatten, weiter.
Besucht am: 16.11.2006; 22:10h
Tester: Toni, Martin, Steve
Bestellt: 2 Krügerl, 1 weißer Spritzer
Andere Gäste: 7
Wieder einmal verschlug es die Beisltourgeher in einen noch nicht so ausgiebig getesteten Teil des dritten Bezirks. Zugegeben, eigentlich hätte an diesem Abend ein anderes Lokal getestet werden sollen, doch da wir dort im Moment unseres Hinsetzens (richtig gelesen – nicht beim Betreten) auf die vor fünf Minuten vor sich gegangene Sperrstunde aufmerksam gemacht worden waren und ja nette Leute sind, suchten wir ein neues Lokal. Da man im Dritten von der Tür des einen Lokals schon zu der des nächsten sieht, handelte es sich lediglich um Minuten, bis wir in Christa’s Stüberl landeten.
Vom Durst und Hunger geplagt bestellten wir sofort zwei Krügerl sowie einen weißen Spritzer und fragten, ob man noch eine Kleinigkeit zu essen bestellen könne, was leider ob der schon geschlossenen Küche nicht mehr möglich war. Unter einem Modell der schon öfters auf Beisltourfotos abgebildeten Klimaanlage (zugegeben – war nicht die beste Platzwahl)stießen wir an und als Kleinigkeit zum essen bestellten wir ein Packerl Manner-Schnitten, welches sogar auf einem kleinen Teller serviert wurde. In Sachen Dekoration war das Lokal eindeutig für Freunde des Fußballs eingerichtet. Eine ganze (Sitz-)Ecke des Lokal war den Veilchen gewidmet, der Lokalrivale war beim Eingang vertreten, sogar einige Bayern München Fanartikel waren an der Wand befestigt, genauso wie Nationalteamanhängsel. Zu Klängen von Radio Arabella verlangten wir letzten Endes die Rechnung – das Krügerl kam auf 2,8 €, die Schnitten auf 1,1 €.
Besucht am: 9.11.2006; 16:10h
Tester: Martin, Steve
Bestellt: 2 Krügerl
Andere Gäste: 1
Nur wenige Schritte vom Apostelbad entfernt befindet sich das denselben Namen tragende Stüberl. Voll entschlossen betrat man das Lokal und war für einen Moment ein wenig überrascht keine weiteren Gäste anzutreffen. Lediglich der wirt saß mit der Köchin an einem Tisch und beide lasen sie die Zeitung. Beim Bestellen des Biers war man ein wenig zwiegespalten, da es sowohl Budweiser als auch Murauer gab – wir entschieden uns für zwei Krügerl des Letzteren. 90 Sekunden später stießen wir auch schon an. Vermutlich das erste Mal lief in einem getesteten Lokal keine Musik – vielleicht fiel uns diese Tatsache aber auch nur deswegen auf, weil niemand abgesehen von uns ein Gespräch führte. Schließlich kam doch noch ein weiterer Gast, der mit dem Wirten ein Gespräch anfing, während die Köchin ihr soeben geholtes Stück Sachertorte sichtlich genoss. Das Krügerl kostete übrigens 2,8 €. Interessant dürfte das Lokal für Interessierte am Schach sein, da es im hinteren Teil des Lokals öfters Schachrunden gibt.